Eugène Ionesco

Rumänien, Frankreich
26.11.1909, Slatina - 28.3.1994, Paris

Malerei, Grafik, Schriftstellerei

 

Herkunft, Biografie

Er galt als wohl bedeutendster französischer Dramatiker der Nachkriegszeit. Eugène kehrte, nachdem er und seine Familie 1913 nach Paris gezogen war, wieder nach Rumänien zurück, wo er das Gymnasium Stantul Sava besuchte. 1926 verkrachte er sich mit seinem Vater und zog zu seiner Mutter. 1928 absolvierte Eugène Ionesco das Abitur am «Lycée de Craiova» und begann 1929 französische Sprache und Literatur an der Universität Bukarest zu studieren.

1936 heiratete er Rodica Burlanu, eine Philosophie- und Jurastudentin aus einflussreicher rumänischer Familie. Ionescos Mutter starb im selben Jahr. Während dieser Zeit wurde er auch mit dem aufkeimenden Faschismus in den Strassen von Bukarest konfrontiert.

1937 lehrte er als Gymnasiallehrer in Bukarest. 1938 erhielt Ionesco ein Stipendium für ein Studium in Paris, worauf er Rumänien verlies. In Paris fand er Gefallen an den Werken von Emmanuel Mounier, Nicolas Berdiaev, Jaques Maritain und Gabriel Marcel.

1944 kam Ionescos einziges Kind, Tochter Marie-France zur Welt. 1945 arbeitete er als Korrektor in einem Verlag für Verwaltungspublikationen in Paris. Im November 1948 starb sein Vater.

Künstlerisches Schaffen

1948-1949 konzipierte Ionesco sein erstes Stück «Die kahle Sängerin», welches 1950 aufgeführt wurde und bei Kritikern und Literaten grosse Beachtung fand.

Im Herbst 1957 erschien die Erzählung «Rhinocéros» (die Nashörner), welche im Herbst 1959 als Theaterstück in Düsseldorf uraufgeführt wurde.

Unaufhaltsam avancierte Ionesco nun zum etablierten Autor, der mit Preisen und Ehrungen überhäuft wurde. 1970 wurde Ionesco «Chevalier» der Ehrenlegion (Légion d’Honneur) und im selben Jahr wurde er auch in die «Akadémie Française» aufgenommen.

1975 kam sein letztes Stück heraus, «L’Homme aux valises» (Der Mann mit dem Koffer).

In den 1980er und 90er Jahren verfiel Ionesco zunehmend in schwere Depressionen; er begann mit Malerei dagegen anzukämpfen. Neben zahlreichen Gemälden entstanden auch viele grafische Arbeiten.

1989 sind es gesundheitliche Probleme, welche Ionesco daran hindern, sich auch persönlich für die Menschenrechte in Rumänien einzusetzen.

Als Eugène Ionesco 84.jährig starb war er nicht nur ungekrönter König des sogenannten «Theater des Absurden», sondern galt auch als einer der grossen neueren französischen Dramatiker überhaupt. Seine letzte Botschaft  auf dem Grabstein: «Prier le je ne sais qui – j’espère: Jésus-Christ».

Verfügbare Kunstwerke (Auswahl)

Ausstellungen, Hinweise, Quellen

Werke und Stücke

1948 - La Cantatrice chauve (Die kahle Sängerin)
1951 - La Leçon (Die Unterrichtsstunde); Jaques ou la Soumission (J. oder die Unterwerfung); Les Chaises (Die Stühle); Le Maître (Der Lehrer); L’Avenir est dans les oeufs (Die Zukunft ist in den Eiern)
1952 - Victimes du devoir (Opfer der Pflicht); Amédée ou comment s’en débarasser (A. oder wie soll man ihn loswerden); Le nouveau locataire (Der neue Mieter);
1954 - Le Tableau (Die Tafel); Oriflamme
1955-  L’Impromptu de l’Alma (Das Stegreifstück der Alma)
1957-  Rhinocéros (Die Nashörner)
1958/59 - Tueur sans gages (Killer ohne Lohn)
1961/62 - Le Roi se meurt (Der König stirbt); Délire à deux (Delirium zu zweit); Le Piéton de l’air (Fussgänger der Luft)
1964 - La Soif et la faim (Hunger und Durst)
1975 - L’Homme aux valises (Der Mann mit den Koffern)